Symbole aus der Alchemie finden sich auch in unseren Träumen. Texte bedeutsamer alchemistischer Traktate wie der „Tractatus aureus Hermetis“ und der „Aurora consurgens“ sind deswegen ein unerschöpflicher Fundus für psychotherapeutische Prozesse.
Das Wochenendseminar bietet einen Einstieg in die Thematik und schlägt Brücken zur Arbeit mit Träumen in der Psychotherapie und bei Gestaltungsprozessen in der Sandspieltherapie.
Freitag, 10. November 2023: Träume und Alchemie (eine Einführunge)
Samstag, 11. November 2023: Die Heilung des Drachens („Tractatus aureus“)
Samstag, 12. November 2023: „Aurora consurgens“ – Licht in dunklen Zeiten
Sonntag, 13. November 2023: Sandspiel und Alchemie
Vorlesungen / Seminare
Fast in all den Jahren, in denen C.G. Jung und Marie-Louise von Franz die zunächst unverständlichen Schriften der alten Alchemisten entziffern, übersetzen und psychologisch zu verstehen suchten, herrschte aussen in Europa Krieg, geschahen Mord, Verbrechen und Zerstörung. Marie-Louise von Franz’ grosser Beitrag in den Jahren ihrer Zusammenarbeit mit Jung war die Übersetzung und psychologische Deutung der Aurora Consurgens, einem dem Thomas von Aquin zugesprochenen alchemistischen Werk. Hier erscheint als Hauptfigur eine weibliche Gestalt, die um Erlösung ruft, ja schreit. Der Text kreist um die Vereinigung der Gegensätze, weiblich – männlich, und endet mit der Beschreibung der alchemistischen Vereinigung oder Coniunctio, worin die weibliche Gestalt nun selbst als Gottheit erscheint. Sie ist erlöst.
Die Übersetzung und der Kommentar zur Aurora Consurgens war Marie-Louise von Franz’ erstes Werk über Alchemie. Ich werde versuchen, dieses vorzustellen, auch in Bezug auf die dunkle Zeit, in der es entstanden ist. Zum Abschluss des Vortrages soll aber auch ihr letztes Buch, ihr Kommentar über den arabischen Text des Ibn Umail, Hall ar’Rumuz, erwähnt werden, und zwar darum, weil sie am Schluss beider Werke eine alchemistische Vorstellung anspricht, die rätselhaft und doch voller Bedeutung ist.
„Die Schicksale der Völker gleichen, wie C.G. Jung einmal hervorhob, einem nicht gebändigten Strom, der sich, rücksichtslos alles mitreißend, dahin ergießt.“ Mit diesem gewaltigen Bild beginnt der Aufsatz von Marie-Louise von Franz, der auf einen Vortrag zurückgeht, den sie vor vielen Jahren einer Gruppe von Sanitätsoffizieren der Schweizer Armee unter freiem Himmel auf dem Dorfplatz von Sachseln vorgetragen hat.
Nike, die Göttin des Sieges, gehört zu den sogenannten Göttern des Augenblicks. Sie soll nach Auffassung der Griechen Sieg oder Niederlage, Tod oder Leben, Untergang oder Entwicklung von Völkern, von Kulturen und auch von einzelnen Menschen bewirken. Die Göttin Nike entscheidet, wenn Gegensätze feindlich aufeinandertreffen, welche Seite gewinnt oder welche verliert. Sie wirkt aber nur im gegebenen Augenblick, im Hier und Jetzt und ist nicht der letzte Grund für die entscheidenden Veränderungen. Hinter ihr steht eine noch viel größere göttliche Macht, die Göttin Styx, welche die dunklen unfassbaren Gewässer der Unterwelt regiert. Mit ihr sind Entwicklungen symbolisiert, die Jahrhunderte dauern.
Auch unsere heutige Zeit gleicht einem reißenden Strom. Die Ereignisse überstürzen sich, bisher feststehende Werte lösen sich auf. Zahlen und Statistiken füllen die Bildschirme und Seiten der Zeitungen und lassen die Menschen ratlos zurück. Feindliche Gräben tun sich auf. Wer hat recht, wer liegt falsch? Wer gewinnt, wer verliert? Selbst die menschliche Sprache, die doch eigentlich zur Verständigung da sein sollte, scheint immer weniger zu funktionieren. Was ist los?
Marie-Louise von Franz‘ Aufsatz „Nike und die Gewässer der Styx“ ist kein einfach zu lesender Text. Doch dadurch, dass er uns zeigt, wie hinter allem vordergründigen zeitlichen Geschehen eine viel tiefere und größere seelische Macht wirkt, vermittelt er Sinn und kann trösten. Wir werden in diesem Seminar nicht den ganzen Aufsatz, dafür aber einzelne Aspekte des Textes, einzelne mythologische Bilder, Symbole oder auch Rituale genauer anschauen und versuchen, besser zu verstehen.
Der Text ist zu finden in: Marie-Louise von Franz, Archetypische Dimensionen der Seele, Daimon Verlag, S. 284 – 314. Eine Broschüre kann, solange Vorrat, gegen eine Gebühr von fünf Franken beim Psychologischen Club bestellt werden. Teilnehmer per Zoom sind willkommen.
Mythologisch ist Hermes-Mercurius ja eigentlich ein Gott der Lüfte. Mit Flügeln an Helm und Füssen, leicht und beschwingt zeigt er sich als Bote der Götter bei den Menschen, einmal in diesem, einmal in jenem Bereich. In der Alchemie jedoch erscheint Mercurius in allen vier Elementen, in der Luft, im Wasser, im Feuer und auch in der Erde. «Mercurius als Geist der Erde» repräsentiert darum nur einen unter vielen Aspekten. Eigentlich ist er ja das geheimnisvolle Andere, das lebendige Gegenüber, welches den Alchemisten in seinem ganzen Werk begleitet, das er mit allen seinen Kräften sucht und welches sich durch sein Bemühen und mit der Gnade Gottes wandeln soll.
Im ersten Kapitel des sogenannten Traktatus aureus, einer alchemistischen Schrift vom Ende des 16. Jahrhunderts, erscheint Mercurius unter anderem als monströser Drache, im Inneren eines von Feuer umgebenen hohen Berges. Dieser Drache ist immer wach. Er schläft niemals. Um in das Innere des Berges zu kommen, um hier nach oben zu steigen und den Stein zu erreichen – «zu pflücken» –, sagt der Text, muss der Alchemist den Drachen nicht nur einschläfern, sondern mittels einer speziell zubereiteten Arznei auch heilen. Gelingt ihm das, so bedeutet dies «das ganze Werk und die ganze Arbeit», wie es heisst.
Ich werde versuchen, diese längere Textpassage psychologisch zu deuten, um sie so mit dem Individuationsprozess des heutigen Menschen zu verbinden. Mercurius ist der ganze Prozess, «Anfang, Mitte und Ende des Werkes», sagten die Alchemisten. Und C.G. Jung schrieb in seinem Aufsatz Der Geist Mercurius: «Mercurius ist … das arcanum, die prima materia, der ‹Vater aller Metalle›, das uranfängliche Chaos, die Paradieserde, ‹die Materie, an der die Natur ein weniges gearbeitet und die sie dennoch unvollendet gelassen hat›. Er ist aber die ultima materia, das Ziel ihrer eigenen Wandlung, der Stein, die Tinktur, das philosophische Gold, der Karfunkel … das Licht der Lichter, der deus terrestris, ja die Gottheit selber oder deren vollwertige Entsprechung.»
Marie-Louise von Franz hat den alchemistischen Traktat «Aurora Consurgens» (aufsteigende Morgenröte) zunächst übersetzt, dann aber – auf Anregung von C.G. Jung – einen ausführlichen psychologischen Kommentar dazu geschrieben. Beide, Text und Kommentar sind als dritter Band von «Mysterium Coniunctionis» erschienen. Die «Aurora Consurgens» ist ein dem Thomas von Aquin (1225-1274) zugeschriebenes Werk. Der visionäre Text soll die letzten Worte dieses grossen mittelalterlichen Gelehrten enthalten. Marie-Louise von Franz geht davon aus, dass es die Antwort ist auf eine erschütternde seelische Erfahrung, die er kurz vor seinem Tode gemacht hat.
Ort:
Psychologischer Club Zürich,
Gemeindestrasse 27, CH-8032 Zürich
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ISAP Zürich, Internationales Seminar für Analytische Psychologie
Stampfenbachstrasse 115
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Forschungs- und Ausbildungszentrum für Tiefenpsychologie
nach C.G. Jung und Marie-Louise von Franz
CH-6066 St. Niklausen, Obwalden
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Psychologische Gesellschaft Basel
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Forschungs- und Ausbildungszentrum
für Tiefenpsychologie nach
C.G. Jung und Marie-Louise von Franz
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Eranos Tagung 2012
16. bis 19. August zum Thema
«Feuer und Flamme»
Ort:
Casa Serodine, CH-6612 Ascona